Die Entdeckung des Kosmos
3. Ägyptischer Nilkalender
Ähnlich wie in Mesopotamien gab es auch in Ägypten
ursprünglich einen Mondkalender.
Da aber die jährlichen Nilüberschwemmungen, die beinahe
das gesamte Agrar- und Wirtschaftsleben durchdrangen,
überaus regelmäßig eintraten, maß man
diesem Ereignis eine so hohe Bedeutung zu, daß man die
Zeitrechnung danach abhängig machte.
Die Überschwemmungen traten fast zeitgleich mit dem
heliakischen Aufgang des Sirius (Sothis) ein, so daß man
diesem Stern besondere Aufmerksamkeit widmete.
Die Jahreszeitenperiode konnte daher recht früh zu einer
Länge von 365 Tagen ermittelt werden.
Der Kalender folgte somit allein dem Sonnenlauf, und lediglich
die 12 Monate zu je 30 Tagen erinnerten noch entfernt an die
Mondphasen.
Wann dieser Sonnenkalender in Gebrauch genommen wurde, ist nicht
genau bekannt.
Ausschnitt aus dem Dekret von Canopus des Ptolemäus III. Euergetes.
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Im Laufe von mehreren Jahrzehnten und Jahrhunderten mußte
den ägyptischen Astronomen zwangsläufig auffallen,
daß die Nilschwemme gegenüber ihrem Sonnenkalender
zurückblieb, d.h. das Kalenderjahr war zu kurz angesetzt.
238 BC behob ein pharaonisches Dekret ("Dekret von Canopus")
diesen Mangel, indem es in jedem vierten Jahr einen
zusätzlichen Schalttag vorsah.
Der Kalender mit durchschnittlich 365,25 Tagen bildet das
Grundgerüst für unseren heutigen Kalender.
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Neben verschiedenen Sternbildern gab es in Ägypten eine
Einteilung des Tierkreises in 36 sogenannte Dekane, die
ebenfalls kalendarische Bedeutung hatten und jeweils einer
Gottheit unterstanden.
Das mythologische Weltbild bestand aus der Vorstellung einer
Himmelsgöttin Nut, die mit ihrem Leib die Erde umspannte;
an ihrem Körper waren die Sterne befestigt.
Über Finsternisse oder Kometensichtungen ist dagegen so
gut wie nichts überliefert, obwohl sie mit Sicherheit
ebenfalls bemerkt wurden.
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2. Babylon |
Menue |
4. China |
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Last modified: 2004, Jan 13