Die erste Hochkultur im Land zwischen Euphrat und Tigris geht auf die Sumerer ins 4. Jahrtausend BC zurück. Sie vermischte sich mit den aus dem Süden einwandernden semitischen Völkern, und es bildeten sich die ersten Stadtstaaten. Unter ihnen erlangten die Babylonier und die Assyrer die größte Bedeutung. Die Babylonier übernahmen ein hervorragendes mathematisches Zahlensystem mit einer Positionsschreibweise zur Basis 60 und entwickelten es weiter. Die Reichweite der Anwendungen erstreckte sich auf eine Vielfalt praktischer Probleme: Berechnungen für das Bauwesen (Dämme), Wasseruhren, Ernteerträge, Zins und Zinseszins, Währung, Maße und Gewichte etc. |
Das Ishtar-Tor ist eines der monumentalen Werke Babylons |
Babylonischer Grenzstein mit Sonne- und Mondsymbolen |
Zu den ersten astronomischen Haupterkenntnissen gehörte die Entdeckung, daß viele Himmelserscheinungen periodisch ablaufen. Um 2000 BC war z.B. bekannt, daß die Venus fünfmal in 8 Jahren an denselben Punkt des Himmels zurückkehrt. Oder der sumerische Mondkalender konnte mit dem Sonnenjahr in Übereinstimmung gebracht werden: In 19 Sonnenjahren von je 12 Monaten waren sieben Schaltmonate einzufügen. Auch die Unterteilung des von der Sonne durchlaufenen Himmelskreises (Ekliptik) in 12 Tierkreiszeichen geht auf die frühbabylonische Astronomie zurück. Das Auffinden des Saroszyklus für gleichartige Finsternisse gehört ebenfalls zu den beachtlichsten Leistungen der Babylonier. |
Eine Vorstellung der wahren Himmelsbewegungen im Raum hat
sich in Mesopotamien nie entwickelt.
Himmel und Erde sah man als flache Scheiben an, die auf einem
kosmischen Ozean getragen wurden.
In der Mitte der Scheibe erhob sich ein hohler Berg, in dessen
Inneren die Unterwelt befand.
Ein gekrümmter Himmel überwölbte die Erdscheibe.
Das babylonische Weltbild legte später das Fundament
für die griechische Astronomie.
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Last modified: 2004, Jan 11